Das antarktische Meereis ist seit Jahrzehnten ein wichtiges Thema in der Wissenschaft. In den letzten Jahren kam es zu einigen Veränderungen der üblichen Muster. Laut einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2023 nahm die durchschnittliche Meereisausdehnung in der Antarktis vom Beginn des Satellitenzeitalters 1979 bis 2014 im Allgemeinen jährlich zu. Trotz eines einjährigen Erholungsschubs war nach dem Maximum von 2014 ein starker Rückgang zu beobachten. Anfang 2022 markierte die Eisfläche einen extremen Tiefpunkt, da die Eisfläche 24% kleiner war als im klimatologischen Durchschnitt von 1981–2010 (Zhang und Li).
Bis heute spürt die Nordhalbkugel die vollen Auswirkungen des Sommers. In der Antarktis herrscht Winterschlaf, und das Meereis befindet sich in der Wachstumsphase. Zwar gibt es Wachstum, doch die aktuelle Ausdehnung liegt unter dem Rekordtief des letzten Jahres und weit unter dem langfristigen Durchschnitt.
Es scheint also, als könnte die Welt zwei Rekordtiefs in Folge erleben. Solche Ereignisse werfen die Frage auf: Ist das antarktische Meereis aufgrund des Klimawandels an einem Punkt angelangt, von dem es kein Zurück mehr gibt? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Obwohl die Antwort „Ja“ lauten könnte, müssen zwei wichtige Punkte geklärt werden. Erstens gibt es laut Zhang und Li viele Mechanismen, die für das Wachstum und den Rückgang des Meereises verantwortlich sind. Um zu verstehen, ob der Klimawandel die Hauptursache für den dramatischen Eisrückgang ist, bedarf es daher einer tieferen Analyse der Veränderungen des gesamten Systems. Zweitens ist der Trend erst seit etwa zehn Jahren zu beobachten. In Bezug auf das Klima ist dies nicht ausreichend, um konkrete Schlussfolgerungen zu ziehen. Obwohl die moderne Forschung große Fortschritte bei der Aufklärung der Gründe für das schrumpfende Eis erzielt hat, wird es noch viele Jahre dauern, bis bestätigt ist, ob der Klimawandel einen signifikanten Beitrag leistet. Satellitendaten bilden dabei die Grundlage für die Studien, auch in Zukunft.
Forscher nutzen optische, Radar- und LiDAR-Satelliten, um die Ausdehnung und Dicke des Meereises täglich bis jährlich zu überwachen. Ohne diese Daten wäre die Erforschung des Meereises nahezu unmöglich. Nur mit Satellitendaten können wir die Vorgänge auf der Erdoberfläche und in der Atmosphäre bestmöglich wissenschaftlich beurteilen.
Floodlight ist sich der Bedeutung georäumlicher Daten bewusst, um komplexe Fragen rund um die Erde zu beantworten. Durch die Einbindung öffentlicher und privater Satellitendaten in verschiedene Methoden können Kohlenstoffemissionen und -bindung weltweit präzise gemessen werden. Diese Daten dienen als Grundlage für Kunden, die einen Klimaschutzplan für die Zukunft umsetzen möchten. Die Ableitung der Schritte zu einer nachhaltigeren Praxis ist damit abgeschlossen. Jeder einzelne Teil des Prozesses kann wissenschaftlich gemessen und verifiziert werden, genau wie die Entwicklung des antarktischen Meereises.
Zitat(e)
Zhang, Chao und Shuanglin Li. „Ursachen des rekordverdächtig niedrigen antarktischen Meereises im Südsommer 2022.“ Briefe zur Atmosphären- und Ozeanwissenschaft, 2023, S. 100353, https://doi.org/10.1016/j.aosl.2023.100353.